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Aus einem Beinahe-Unfall lernen: die Kür in der Arbeitssicherheit

Wer in der Prävention wachsen will, muss ganz am Anfang beginnen – bei all den unsicheren Zuständen und Verhaltensweisen, die zwar keinen Unfall verursachten, aber das Potenzial dazu gehabt hätten.

Manchmal ist ein Beinahe-Unfall offensichtlich – Betroffene stehen wie angewurzelt da, das Adrenalin fliesst, das Herz rast. Allenfalls ging etwas Materielles kaputt, aber den Betroffenen ist nichts passiert. Solche Beinahe-Unfälle führen häufig zu einer Meldung, zu einer Analyse der Ursache und zu Massnahmen.

Doch längst nicht immer ist ein Beinahe-Unfall derart offensichtlich. Manchmal bemerken die Betroffenen ihn nicht einmal selbst, aber Umstehende realisieren die unsichere Situation. Diese Vorfälle werden seltener gemeldet und analysiert und es folgen selten Massnahmen daraus.

Was ist ein Beinahe-Unfall?

Unter einem Beinahe-Unfall versteht man ein plötzlich eintretendes, unerwünschtes Ereignis, das im konkreten Fall ohne Konsequenzen blieb – aber das Potenzial hatte, einen Sachschaden, eine Verletzung oder eine Krankheit zu verursachen. In einem direkten Zusammenhang stehen unsichere Zustände und Verhaltensweisen, die rechtzeitig entdeckt oder glücklicherweise ohne Folgen blieben.

Ob offensichtlich oder nicht – Beinahe-Unfälle begleiten uns ständig. Auf einen tödlichen Unfall kommen gemäss Unfallpyramide der Suva zehn schwere Unfälle mit Invalidität als Folge, 1000 Unfälle und knapp 100’000 Beinahe-Unfälle.

Beinahe-Unfall als Warnsignal

Ein Beinahe-Unfall ist ein Warnsignal und eine wertvolle Informationsquelle. Wenn Arbeitgeber oder Sicherheitsbeauftragte die Ursachen von Unfällen, Beinahe-Unfällen oder Sachschäden verstehen, können sie gezielte Massnahmen entwickeln, um ähnliche Situationen und Ursachen zu verhindern.

Wer in der Prävention wachsen will, muss genau hier beginnen: bei den – selten erfassten – unsicheren Zuständen und Verhaltensweisen. Diese Umstände frühzeitig zu erkennen und die richtigen Schutzmassnahmen zu treffen ist eine Kunst. Und es funktioniert nur, wenn Beinahe-Unfälle tatsächlich gemeldet werden.

Positive Fehlerkultur als Basis

Das verlangt einerseits zwingend nach einer offenen und positiven Fehlerkultur. Der konstruktive Umgang mit Fehlern trägt viel zur Risikoverminderung im eigenen Unternehmen bei. In einer offenen Fehlerkultur kann man über kritische Situationen sprechen und diese gemeinsam verbessern.

Ist die Geschäftsleitung bereit, einen solchen Umgang mit Fehlern in der Unternehmenskultur zu verankern, kann eine positive Fehlerkultur ihre Wirkung entfalten? Dann sind die Mitarbeitenden motiviert, Beinahe-Unfälle zu melden, auch wenn sie ihnen unwichtig erscheinen.

Das Meldeverfahren muss einfach sein – Komplizierte Formulare sind nicht zielführend

Um das zu unterstützen, kann eine Meldung einerseits mit einem Belohnungssystem unterstützt werden oder andererseits anonymisiert erfolgen. Je einfacher unsichere Situationen, Sachschäden oder Beinahe-Unfälle gemeldet werden können, desto häufiger wird es gemacht. Dafür muss man den Mitarbeitenden allerdings nicht nur eine positive Fehlerkultur vermitteln, sondern ihnen auch die Hürden wegnehmen.

Komplizierte Formulare sind nicht zielführend. QR-Code scannen, Foto schiessen und Meldung abschicken, das ist eher die Art Einfachheit, die zur Mitwirkung der Mitarbeitenden beiträgt. Das Modul Safely Quick Reports der Webapplikation safely bietet genau dies.

Ausserdem hilft safely dabei, Daten aus Vorkommnissen rechtssicher und übersichtlich zu dokumentieren, Statistiken mehrerer Jahre zu vergleichen und auszuwerten und einen festgelegten Empfängerkreis zu benachrichtigen, sobald ein Ereignis dokumentiert wurde. So lassen sich kritische Zustände frühzeitig erkennen und rasch passende Verbesserungsmassnahmen einleiten.

Fazit

Es gibt Branchen, in denen eine Fehlerdokumentation verpflichtend ist, beispielsweise in der Luftfahrt oder in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Hier haben Fehler nämlich häufig fatale Konsequenzen. Aber auch Betriebe, in denen das nicht der Fall ist, sollten aus Fehlern lernen.

Das Prinzip ist einfach: Es gilt, Gefahren zu erkennen, systematisch zu erfassen und zu bewerten und Sicherheitsmassnahmen einzuleiten, genauer gesagt kritisch zu hinterfragen. Aber das geht nur mit der Mitwirkung der Mitarbeitenden, in einer positiven Fehlerkultur und mit einfachen und effizienten Hilfsmitteln.

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